Ratgeber Nachverdichtung

Was bedeutet Nachverdichtung?

Der Begriff stammt aus dem Städtebau. Alternativ wird für den Vorgang auch die Bezeichnung Innenverdichtung verwendet. Die Bedeutung liegt in der Nutzung freier Flächen und Räume oder in der Erhöhung der sogenannten Kubatur einer schon existierenden Bebauung. Die Kubatur wiederum steht im Bauwesen für das Volumen eines Gebäudes. Ein Vorteil der baulichen Nachverdichtung ist, dass diese Maßnahme der wachsenden Zersiedelung entgegenwirkt. Der Wohnraum pro verbauter Fläche wird durch die Innenverdichtung dagegen erhöht. Dies hat naturgemäß auch ein Steigen der Bebauungsdichte eines Gebiets oder einer Region zur Folge.

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Schritt für Schritt verwandelt die bauliche Nachverdichtung ländliche in suburbane Siedlungsräume. Suburbane Regionen werden durch diesen Vorgang wiederum in urbane Gebiete umgewandelt. In den Zentren der großen Metropolen entwickelt sich durch die Nachverdichtung im Städtebau Bezirke mit überdurchschnittlich vielen Hoch- oder Mehrparteienhäusern. Die Bauplaner unterscheiden bei der Innenverdichtung hinsichtlich der Feststellung von nutzbaren Flächen limitierende und öffnende Faktoren. Rechtliche wie umweltrelevante Einschränkungen gelten als limitierend. Dazu zählen unter Denkmalschutz stehende Gebäude, dem Naturschutz gewidmete Flächen oder der Schutz von bestehenden Bäumen. Zu den öffnenden Faktoren gehören eine gute Nahverkehrsanbindung, eine ausgebaute Infrastruktur und eine geringe Entfernung zu Erholungsgebieten wie Parks, Grünflächen oder Kulturlandschaften.

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Nachverdichtung geschieht im Bauwesen in folgenden Formen:

  • Blockrandbebauung
  • Schließen vorhandener Baulücken
  • Abriss und Neubau bestehender Gebäude
  • Umgestaltung einer offenen zu einer geschlossenen Bauweise
  • Hinterlandbebauung (z.B. Bebauung der freien Fläche lang gestreckter Grundstücke)
  • Aufstocken oder Andocken von Flächen (z.B. Ausbau der Dachgeschosse)

Welche Vorteile bringt die bauliche Nachverdichtung?

Ein bedeutendes Plus der Innenverdichtung ist, dass keine neuen Räume oder Flächen erschlossen werden müssen. Das heißt: Die bereits vorhandene Infrastruktur des Gebiets oder der Region kann von den Bewohnern genutzt werden. Die bestehenden Strukturen werden dadurch effizienter verwendet und die Kosten sinken relativ gesehen. Schließlich werden die Fixkosten so auf mehr Einwohner verteilt. Wichtig für den vorteilhaften Charakter der Nachverdichtung ist, dass die bestehende Infrastruktur in derselben Geschwindigkeit ausgebaut und erweitert wird, wie die getroffenen baulichen Maßnahmen in der Industrie und Wohnraumerschließung. Geschieht dies in ausreichendem Maß, werden die zurückzulegenden Wege und Strecken für die Bewohner der Stadt immer kürzer. Dies kommt wiederum der Verkehrsberuhigung und Umwelt zugute.

Die Nachverdichtung spielt eine wichtige Rolle für die Innenentwicklung einer Stadt. Durch sie werden viele Gebäude städtebaulich gesehen aufgewertet und die vorhandene Infrastruktur erfährt eine höhere Auslastung. Aus Studien zum Thema geht hervor, dass die Bewohner von gewachsenen Stadtvierteln die Qualität des Wohnens häufig besser bewerten als die von neu erschlossenen Gebieten. Dies ist bei der Mehrzahl der Befragten auch auf die Lage zurückzuführen. Für die Eigentümer der Gebäude erweist sich die durch die Nachverdichtung erworbene zusätzliche nutzbare Fläche als wirtschaftlich rentabel, da dabei schon bestehende Tragwerke und Erschließungen verwendet werden können.

Was sind die Grenzen der Nachverdichtung?

Der Nachteil der Innenverdichtung besteht in dem Verbrauch von Landschaft durch die fortschreitende Versiegelung von Flächen. Obwohl sie der Zersiedelung bis zu einem gewissen Maß entgegenwirkt, lässt sie vorhandene Freiräume und pflanzliche Strukturen zusehends verschwinden. Dies gilt besonders für die großen Städte und Metropolen. Wanderrouten von in der Nähe des Menschen lebenden Tieren werden versperrt oder unterbrochen, das Stadtklima verschlechtert sich und die Zirkulation der Luft wird behindert. Durch die Bildung von Wärmeinseln, bei denen tagsüber eine verstärkte Aufheizung und nachts eine verminderte Abkühlung stattfinden, schadet die Nachverdichtung der Ökologisierung der Stadt. Auch die Konzentration von Feinstaub kann durch die baulichen Maßnahmen deutlich zunehmen.

Viele Bewohner von Städten empfinden die geplanten Bauvorhaben als Einschränkung ihrer Lebensqualität. Die Gentrifizierung zugunsten zahlungskräftiger Mieter erhöht den Zuzug und verändert das traditionelle Stadtbild. Durch die Errichtung und Nachverdichtung von Sozialbauten kommt es ihrer Meinung nach zur Gettoisierung des Viertels, darüber hinaus wird eine erhöhte Bevölkerungsdichte befürchtet. Auch der durch die Nachverdichtung im Städtebau steigende Verkehr wird häufig als Problem angeführt. In vielen Großstädten werden Bürgerinitiativen gegen die in Planung befindliche Innenverdichtung ins Leben gerufen. Sie gehen gegen die Vernichtung und Beschneidung der vorhandenen Grünflächen vor und fordern oftmals einen sofortigen Baustopp.

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